Ruine Grimmaer Pöppelmannbrücke März 2009
„Wiederherstellung der Brückenverbindung über die Vereinigte Mulde am Standort der vom Hochwasser 2002 beschädigten Pöppelmannbrücke“ - so die offizielle Bezeichnung des Projektes.
Diese Formulierung lässt schon erahnen, dass zum Zeitpunkt der Erarbeitung der Aufgabenstellung durch die Stadt Grimma für dieses Vorhaben im Jahr 2005 keineswegs klare Vorstellungen darüber existierten, wie oder womöglich ob überhaupt wieder eine Muldeüberquerung am Standort der zerstörten Pöppelmannbrücke errichtet werden kann.
In Auswertung des Augusthochwassers 2002, dem auch die Pöppelmannbrücke zum Opfer fiel, war es zunächst vorrangiges Ziel, die Stadt Grimma zukünftig vor Hochwasserereignissen zu schützen.
www.hochwasserschutz-grimma.de
Dementsprechend sind die Rahmenbedingungen in der vom Grimmaer Stadtrat beschlossenen Aufgabenstellung als Grundlage für die planerischen Ingenieurleistungen klar definiert:
- Die Brücke ist hinsichtlich ihrer Nutzung als Fuß- und Radwegbrücke zu konzipieren.
- Die verbliebenen Bestandteile der historischen Pöppelmannbrücke (außer Pfeiler Nr. 50) sind zu erhalten und denkmalgerecht in die Planung einzubeziehen.
- Der jetzt frei stehende und aus seiner ursprünglichen Lage verschobene Pfeiler Nr. 50 ist einschließlich seiner umrahmenden Betongründung vollständig aus dem Flussbett zu entfernen. Seine Bestandteile sind zur Wiederverwendung zu sichern.
- Durch die Gestaltung der Brücke darf die Leistungsfähigkeit der durch die Landestalsperrenverwaltung zum Schutz des Stadtgebietes geplanten Hochwasserschutzanlagen nicht eingeschränkt werden. Es ist hierzu ein entsprechender hydraulischer Berechnungsnachweis zu führen.
- Die Gestaltung der Brücke soll dem historischen Vorbild der Pöppelmannbrücke Rechnung tragen.
- Die eingereichten Gestaltungsentwürfe sind im Rahmen der Vorplanung hinsichtlich ihrer hydraulischen Leistungsfähigkeit, der technischen Umsetzbarkeit und der zu erwartenden Baukosten zu bewerten sowie auf ihre Genehmigungsfähigkeit zu prüfen.
Hydraulischer Modellgroßversuch an der Technischen Universität Dresden im Mai 2006 mit zukünftiger Brücke bei einem simulierten 100-jährlichen Hochwasserereignis (Maßstab 1:50)
Entwurfsplanung - Ansicht von Süden
Bauwerksplan - Längsschnitt